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Branche

Helsinki verbessert Seniorenbetreuung mit cloudbasierten Lösungen

Viele ältere Herren und Damen in Helsinki, Finnlands Hauptstadt und größte Stadt, stehen zunehmend vor einem Dilemma. So auch die Stadtverwaltung: Sie bietet älteren Bürgern wichtige Dienstleistungen wie die Essenslieferung, Transfers und psychische Betreuung an. Um die Senioren gesund zu halten und ihnen ein eigenständiges Leben zu ermöglichen, sind häufige und teure Besuche von ambulanten Pflegediensten (manchmal sogar mehrere Besuche pro Tag) erforderlich. Die Alternative wäre eine kostspielige stationäre Betreuung.

Das Problem ist in Finnland besonders akut. Das Marktforschungsunternehmen Euromonitor Internationali berichtete im November 2016, dass in Städten in ganz Finnland einige der am schnellsten alternden Bevölkerungsgruppen Europas leben. Dieser Trend treibt die Kosten im Gesundheitswesen nach oben und eröffnet viele weitere wirtschaftliche Herausforderungen für finnische Städte. In dicht besiedelten Städten wie Helsinki wird das Problem immer größer, da einfach nicht ausreichend Pflegekräfte für die hilfsbedürftigen Personen vorhanden sind.

Virtuelle Technologie verbessert das Leben von Senioren

Um diese Herausforderungen zu lösen, begann die Stadtverwaltung von Helsinki vor fünf Jahren damit, einen innovativen, kundenentrierten Ansatz für die Seniorenbetreuung zu testen. Unter der Leitung von Riitta Laanala, Director of Telephone and Wellbeing Services, verwendet die Stadt Helsinki im Helsinki City Service Center cloudbasierte Lösungen, um die Dienstleistungen für Senioren zu verbessern. Die Stadt stellt Senioren verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, die ihnen ein unabhängiges Leben ermöglichen und eine Anbindung an städtische Dienstleistungen bieten. Dazu zählen GPS-Uhren, die den aktuellen Standort der Senioren anzeigen, Menumat-Geräte, die Senioren die selbstständige Essenszubereitung ermöglichen und Tablets, über die Pflegepersonal und andere Betreuer in Videokonferenzen virtuelle Dienstleistungen erbringen, die Hausbesuche ersetzen.

Durch die virtuelle Betreuung kann das Pflegepersonal seine Hausbesuche auf die Patienten mit dem größten Bedarf beschränken – Demenzkranke oder Personen, die beim Duschen oder anderen Vorgängen auf körperliche Hilfe angewiesen sind. Das Pflegepersonal kann über das Netzwerk auch die Tablets mehrerer Senioren für Gruppenaktivitäten wie Physiotherapie, Musikvorträge und Gesprächsgruppen verbinden.

Verwertbare Insights durch Transformieren von Daten aus der virtuellen Pflege

Obwohl die Stadt die Geräte der Senioren kontinuierlich überwachte, hatte sie keine Möglichkeit, all die Daten von diesen Geräten zu analysieren. Riitta Laanala fand mit Innofactor, Microsoft Certified und CityNext Partner, einen führenden Anbieter für Cloudlösungen und die digitale Transformation in den nordischen Ländern. Laanala beauftragte Innofactor mit der Entwicklung einer Lösung, die all die Daten aus verschiedenen virtuellen Pflegedienstleistungen kombinieren, Analytics und prädiktive Fähigkeiten ermöglichen sowie Insights aufzeigen kann, mit denen der Stadt Dienstleistungen verbessern und Ressourcen effektiver verwalten kann.

In Zusammenarbeit mit Laanala und anderen Mitarbeitern der Stadt entwickelte Innofactor eine cloudbasierte Lösung für das Internet der Dinge, die Daten von den mit dem Netzwerk verbundenen Geräten an Microsoft Azure und das CRM-System Microsoft Dynamics 365 überträgt. Die Lösung analysiert die Daten mit Azure Machine Learning, visualisiert die Ergebnisse mit Power BI und gibt diese an das CRM-System zurück. Helpdesk-Mitarbeiter können über das Dashboard auf Ergebnisse zugreifen und die Informationen an die Betreuer weitergeben.

Neue Wege zum Verbessern von städtischen Dienstleistungen

Laanala und ihre Kollegen testen weiterhin neue Möglichkeiten, um städtische Dienstleistungen mithilfe von Technologie zu verbessern und ihre Kunden umfassend zu betreuen – unter anderem mit einem neuen Roboterprojekt. Ein Szenario wäre, Roboter zu programmieren, die weitere Dienstleistungen in den Wohnungen der Senioren erbringen. Die Stadt könnte die Roboter auch so programmieren, dass sie ungewöhnliche Verhaltensweisen oder Ereignisse erkennen und eine Benachrichtigung senden, dass die Person Hilfe benötigt.

Viele ernsthafte Krankheiten beginnen mit kleinen Veränderungen, die als frühes Warnzeichen dienen können. Wenn eine ältere Person beginnt zu stolpern oder hinzufallen, ihre Ess- und Trinkgewohnheiten verändert oder sich nicht mehr wie gewohnt in der Wohnung bewegt, können diese Verhaltensänderungen auf einen leichten Schlagfall oder erste Anzeichen einer Demenz hinweisen. Bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung können viele Krankheiten geheilt oder zumindest nicht verschlimmert werden. Mithilfe von Machine Learning und Daten von verschiedenen virtuellen Pflegesensoren kann die Stadt Verhaltensveränderungen, die auf ernsthafte Probleme hinweisen, erkennen und darauf reagieren. So können Leben gerettet, Behandlungskosten reduziert und vielen Familien ein unbezahlbares beruhigendes Gefühlt vermittelt werden.

Laanala und ihr Team prüfen auch Softwareroboter, die der Stadt die Automatisierung und Koordination vieler Dienstleistungen ermöglichen würden. Wenn ein Patient ins Krankenhaus kommt, werden alle Dienste pausiert. Wenn die Person aus dem Krankenhaus entlassen wird, müssen alle Dienste manuell wieder aktiviert werden. Wenn die Datenbanken des Krankenhauses, der ambulanten Pflege, der Sicherheits,- Catering- und Transferdienste verknüpft werden, kann dieser Prozess automatisiert werden, damit alle Dienste pünktlich wieder aktiviert werden und nichts übersehen wird.

Das Hauptziel dieses kundenzentrierten Konzepts und all unserer technologischen Arbeit mit der Stadt Helsinki besteht darin, dass Senioren gesund bleiben und möglichst lang in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Wir möchten den Menschen ein glückliches Leben an dem Ort ermöglichen, an dem sie wirklich sein möchten. So einfach ist das.


ihttps://www.cgi.com/sites/default/files/white-papers/cgi-health-challenges-white-paper.pdf