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Branche

Digitalisierung an Schulen: forsa-Studie sieht Aufholbedarf

Neue forsa-Studie: An deutschen Schulen hält die Digitalisierung nur langsam Einzug

Eine deutschlandweite forsa-Umfrage unter Schulleitungen zeigt, dass die Digitalisierung nur schleppend vorankommt. Kann der Digitalpakt von Bund und Ländern das ändern?

Im Auftrag des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) erstellte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Frühjahr 2019 eine repräsentative Studie zur Digitalisierung an Schulen. Befragt wurden insgesamt 1.232 Schulleiterinnen und Schulleiter allgemeinbildender Schulen in ganz Deutschland. Die Ergebnisse zeigen: Im Vergleich zu 2014 gibt es Fortschritte – doch mangelt es teilweise noch an Grundsätzlichem.

Schulen in Deutschland: Fit für die Digitalisierung?

Für viele digitalaffine Lehrerinnen und Lehrer wird das Ergebnis der forsa-Studie keine Überraschung darstellen: Die Digitalinfrastruktur und Ausstattung mit neuen Medien an deutschen Schulen ist verbesserungswürdig. Laut der repräsentativen Umfrage ist selbst der Zugang zu schnellem Internet und WLAN nicht Standard. Nur ein Drittel der befragen Schulleitungen gaben an, dass ein Internetzugang in allen Klassen- und Fachräumen vorhanden ist. Etwas besser sind die Werte für Gymnasien: Dort sind in 45 Prozent der Schulen die Klassenräume angemessen ausgestattet.

 

Digitalisierung an Schulen: forsa-Studie sieht Aufholbedarf

 

Eine positive Entwicklung ist hinsichtlich der Ausstattung mit Klassensätzen an Tablet-PCs und Smartphones feststellbar. Während bei der forsa-Studie von 2014 nur zwölf Prozent der Befragten angaben, dass ihre Schule über Klassensätze an Endgeräten verfüge, sind es 2019 bereits 34 Prozent. Deutliche Unterschiede zeigen sich allerdings zwischen den Schulformen: Rund zwei Drittel der Gymnasien sind mit einer ausreichenden Anzahl an Endgeräten ausgestattet – aber nur 39 Prozent der Haupt-, Real- und Gesamtschulen.

Digitale Fort- und Weiterbildung nimmt höheren Stellenwert ein

Die Studie zeigt auch: Lehrende sind bei der Aneignung digitaler Kompetenzen inzwischen weniger auf sich gestellt. Im Jahr 2014 erklärten 31 Prozent der Befragten, Weiterbildungen zur didaktischen Nutzung von Endgeräten besucht zu haben. Die große Mehrheit – 89 Prozent – eignete sich die notwendigen Kenntnisse privat an. Inzwischen nehmen Fort- und Weiterbildungen einen höheren Stellenwert ein: 65 Prozent der befragten Schulleitungen gaben an, dass ihre Lehrkräfte entsprechende Angebote wahrgenommen hätten. Auch innerhalb des Lehramtsstudiums ist die Vermittlung digitaler Kompetenzen für den Unterricht wichtiger geworden. Während vor fünf Jahren nur zwölf Prozent der Befragten erklärten, dass Digitalkompetenzen im Rahmen der Lehrkräfteausbildung vermittelt wurden, stieg der Wert 2019 auf 20 Prozent.

VBE sieht Digitalpakt Schule als unzureichend an

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE), der die Studie in Auftrag gab, fordert die Politik angesichts dieser Zahlen zum Handeln auf. Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des VBE, führte in einer Pressemitteilung aus, dass die Politik „Gelingensbedingungen“ für die Digitalisierung an Bildungseinrichtungen bereitstellen müsse. Es brauche mehr als „Sonntagsreden und einzelne Leuchtturmprojekte“. Dabei verwies er auf die großen Unterschiede zwischen den Schulformen. Der Digitalpakt Schule, den Bund und Länder im April 2019 beschlossen haben, sei nicht ausreichend, um gleiche Bedingungen an deutschen Schulen zu schaffen. Der Pakt sieht vor, dass in den nächsten fünf Jahren insgesamt fünf Milliarden Euro in die Digitalausstattung von Schulen investiert werden. Laut Beckmann liege der tatsächliche Bedarf um ein Vielfaches höher: Zahlen der Bertelsmann-Stiftung gehen von 2,8 Milliarden Euro pro Jahr aus.

Die vollständige forsa-Studie finden Sie hier, eine Präsentation der wichtigsten Ergebnisse hat der VBE hier bereitgestellt.

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