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Branche

Best Practice in Corona-Zeiten: Zwei Jahre später an der Theodor-Heuss-Schule in Baunatal

Bildungseinrichtungen haben in den vergangenen zwei Jahren Großartiges geleistet, um ihre Schüler*innen und Studierenden trotz immer wiederkehrender Schließungen und stetig neuer Quarantäneverordnungen unterrichten zu können. Ganze Gebäudekomplexe mussten mit WLAN ausgestattet werden, Lehrende und Lernende benötigten passende Endgeräte, digitale Lernplattformen mussten ausgewählt sowie eingerichtet und die Nutzer*innen im Umgang mit den neuen Tools geschult werden.

Zu Beginn der Pandemie haben wir Vertreter*innen von Schulen und Hochschulen befragt, wie sie den Wechsel zu digitalem Unterrichten gemeistert haben. Zwei Jahre später sprechen wir uns wieder und möchten wissen, wie es an den Bildungseinrichtungen weitergegangen ist, in welcher Phase der digitalen Transformation sie gerade stecken, welche Meilensteine hinter ihnen liegen und welche Ziele aktuell anstehen.

Die Theodor-Heuss-Schule in Baunatal
Copyright: Theodor-Heuss-Schule
An der Theodor-Heuss-Schule in Baunatal gründet sich die gesamte Kommunikationsstruktur auf Microsoft 365.

Theodor-Heuss-Schule in Baunatal: erste digitale Projekte schon vor der Pandemie

Als im Frühjahr 2020 der erste Corona-Lockdown alle Schulen bundesweit in den Fernunterricht zwang, hatte die Theodor-Heuss-Schule in Baunatal gegenüber anderen Bildungseinrichtungen schon einen Vorsprung in Sachen Nutzung digitaler Tools im Unterricht: Bereits zwei Jahre zuvor hatte Lehrer Daniel Aschenbrenner „seine“ Schulleitung von dem großen Nutzen von Microsoft OneNote (insbesondere dem Kursnotizbuch) überzeugen können und daraufhin ein Pilotprojekt mit einer damals siebten Klasse gestartet. Nachdem diese erfolgreich verlaufen war und dann im Jahr 2020 die coronabedingte Schulschließung bevorstand, wusste Daniel Aschenbrenner, dass die Zeit für eine umfassende Unterrichtsgestaltung mit Microsoft 365 gekommen war.

Daniel Aschenbrenner ist sowohl in der Lehre bis zur mittleren Reife als auch in der Ausbildung angehender Lehrkräfte im Studienseminar GHRF Kassel mit der Außenstelle Eschwege tätig.
Copyright: Daniel Aschenbrenner
Daniel Aschenbrenner hatte schon lange vor der Corona-Pandemie die Vision, „seine“ komplette Schule mit Microsoft Teams auszustatten.

Etablierung von Microsoft 365 binnen kürzester Zeit

In den folgenden Monaten schulte Aschenbrenner in zahllosen Mikro-Fortbildungen sein Kollegium, um in den einzelnen Microsoft-365-Anwendungen so fit zu werden, dass ein möglichst „normaler“ Unterrichtsablauf auf Distanz realisiert werden konnte. Die Schulungen liefen hervorragend, wurden nach kurzer Zeit auch von Kolleg*innen übernommen, und die Lehre der Theodor-Heuss-Schule konnte problemlos in den digitalen Raum verlagert werden.

Inzwischen ist seine Vision, die er vor Jahren mit dem Schulleiter besprochen hatte, wahr geworden, freut sich Aschenbrenner: Die komplette Schulkommunikation findet über Microsoft Teams statt. „Alles läuft jetzt viel innovativer und schneller ab, wir müssen nicht mehr tausend E-Mails hin- und herschicken, wir können über geteilte Dokumente alle möglichen Inhalte kollaborativ erarbeiten…“, fasst Aschenbrenner die aus seiner Sicht größten Vorteile der Microsoft-Anwendung für den Schulbetrieb zusammen. Darüber hinaus hat sich die Medienkompetenz der Lehrkräfte enorm entwickelt – was zum Teil mit einem steinigen Weg verbunden war, wie sich Aschenbrenner erinnert. „Die größte Hürde bestand für mich darin, die Kolleg*innen von den Potenzialen der Microsoft-Anwendungen für den Unterrichtsalltag zu überzeugen und ihnen die Scheu vor der Auseinandersetzung mit den digitalen Tools zu nehmen“.

Von 0 auf 100: Medienkompetenz von Lernenden und Lehrenden

Doch auch weniger medienaffine Lehrkräfte nutzen inzwischen begeistert Teams und andere Microsoft 365-Anwendungen. „Und sie sind nun so kompetent, dass sie sich gegenseitig quasi inoffiziell fortbilden, auch mich“, berichtet Aschenbrenner lachend. Das Besondere an der Arbeit mit den zeitgemäßen Technologien an der Theodor-Heuss-Schule: Nachdem die anfänglichen Berührungsängste der Lehrer*innen überwunden waren, hat jede*r aus der Lehrerschaft das Microsoft-Tool, das am besten zu den eigenen Anforderungen passte, für sich entdeckt und sich darin zum Experten gemacht.

„Der Eine nutzt begeistert Forms für Schüler*innenabfragen, der Andere lässt Hausaufgaben über den Aufgabenbereich von Teams anfertigen, der Nächste organisiert ein Klassenfrühstück über eine geteilte Worddatei und ein Vierter verwendet den Microsoft Planner zur Selbstorganisation“ (Daniel Aschenbrenner).

Auch die Schüler*innen sind in die Arbeit mit den Microsoft-365-Anwendungen hineingewachsen. Inzwischen gibt es sogar erste Erfolgsberichte von Schulabgänger*innen: Wenn sie nach dem Abschluss der 10. Klasse die Theodor-Heuss-Schule verlassen und Richtung Arbeitsleben in die Berufsausbildung starten, sind sie vielen Gleichaltrigen in Sachen Medienkompetenz einen Schritt voraus. „Die Ausbildungsbetriebe sind begeistert davon, dass sie in die Medienkompetenz ihrer neuen Auszubildenden [die von der Theodor-Heuss-Schule kommen] keine Zeit investieren müssen, sondern dass die Auszubildenden sogar noch ihre Mitschüler*innen bei der Arbeit mit verschiedenen Tools unterstützen können“, erzählt Aschenbrenner von einem Gespräch mit ehemaligen Schüler*innen.

Wie wird es weitergehen? Ausbau vielfältiger Medienformate

Lehrer Aschenbrenner möchte an diesen Erfolg anknüpfen und hat schon neue Pläne für die weiterführende Vermittlung digitalen Wissens im Kopf bzw. bereits in die Tat umgesetzt: Um die Schüler*innen der Theodor-Heuss-Schule von der fünften bis zur zehnten Klasse mit unterschiedlichen Medienformaten in Kontakt kommen zu lassen, wurde ein Media Lab eingeführt und von der Stiftung Lesen gefördert. Dort können die Lernenden anstelle von altmodischen Referaten nun mithilfe der schuleigenen Tablets kreative Erklärvideos produzieren. Außerdem wurden an der Schule für den Fachbereich Gesellschaftslehre erste digitale Lehrwerke angeschafft. So können die klassischen schweren Schulbücher in den Unterrichtsräumen verbleiben und für das Lernen zu Hause digitale PDF-Versionen genutzt werden. Auch die Arbeit mit QR-Codes findet Aschenbrenner spannend: „Auf jedem Arbeitsblatt könnte sich im Grunde ein Code befinden, über den man zu weiterführenden Informationen – etwa einem Video oder Bildern oder einer 3D-Darstellung – zu dem jeweiligen Thema gelangt“, reißt uns Aschenbrenner mit.

Moderne Lehre mit Microsoft 365 umsetzen

Das vordergründige Ziel von Lehrer Aschenbrenner war es schon lange, Teams an „seiner“ Schule zu etablieren und eine innovative Kommunikationsstruktur aufzubauen. Dieses Ziel konnte an der Theodor-Heuss-Schule erfolgreich realisiert werden. Darüber hinaus ist an der Schule im hessischen Baunatal noch viel mehr in Richtung zukunftsorientierte Lehre bewegt worden – auch „dank“ der Corona-Pandemie.

Wir wünschen uns mehr engagierte und experimentierfreudige Lehrer*innen wie Daniel Aschenbrenner! Wenn auch Sie die digitale Transformation an Ihrer Schule voranbringen möchten, abonnieren Sie unseren kostenlosen Education Newsletter und sehen Sie sich auch gern auf unseren Twitter und YouTube– Kanälen um! Hier halten wir Sie in Bezug auf zeitgemäße Technologien und Lernangebote stets auf dem Laufenden.