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Branche

Das Internet of Things: Handfeste Vorteile für Fertigungsunternehmen

Laut dem jüngsten Forschungsbericht IoT Signals von Microsoft setzen weltweit über 80 Prozent der großen Unternehmen und Konzerne bereits IoT-Projekte um – in Deutschland liegt der Anteil mit 88 Prozent sogar noch höher. Der Bericht gibt einen globalen Überblick über die Verbreitung und den Einsatz des Internet of Things (IoT) in Unternehmen und basiert auf Befragungen von mehr als 2.500 kaufmännischen und technischen Entscheidern sowie über 700 Entwicklern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA sowie China und Japan.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Akzeptanz von IoT-Lösungen sehr schnell wächst: Die Befragten erwarten beispielsweise, dass schon in zwei Jahren 30 Prozent des Umsatzes ihrer Unternehmen auf IoT-Projekte entfallen werden – eine praktisch ‚unsichtbare Revolution‘, die im gleichen Zeitraum 94 Prozent der Unternehmen erfassen wird. Einen Überblick über weitere Ergebnisse des Forschungsberichts finden Sie im Microsoft News Center. Zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommt die rein auf deutsche Unternehmen bezogene IoT Scaler-Studie von Techconsult in Zusammenarbeit mit Microsoft Deutschland, die vor kurzem veröffentlicht wurde.

Ein Mann und eine Frau arbeiten an einem Tablet in einer großen Fabrikhalle

Doch die Begeisterung für die Möglichkeiten des IoT ist nicht ungetrübt. So sehen laut IoT Signals 97 Prozent der Business- und IT-Verantwortlichen derzeit noch erheblichen Nachholbedarf bei der Absicherung ihrer IoT-Implementierung, und sie berichten von weiteren Herausforderungen, die mit der inhärenten Komplexität von IoT-Lösungen einhergehen. Sam George, Director Azure IoT bei Microsoft, fasst die Entwicklungen wie folgt zusammen: „IoT ist für viele Unternehmen ein Tor, durch das sie bei ihrer digitalen Transformation hindurchgehen. Es markiert nicht einen idealen Endzustand, sondern vielmehr den Beginn einer neuen Reise. Doch schon bald wird das IoT einfach Standard sein.“
So setzen auch immer mehr Kunden – im Sinne von Endverbrauchern – auf mit dem IoT vernetzte Geräte, um ihren Alltag zu vereinfachen und beispielsweise ihr Wohnumfeld „smart“ zu machen – von Heiz- und Beleuchtungslösungen und Sicherheitsfunktionen in Häusern und Wohnungen bis hin zu elektronischen Helfern im Haushalt wie Saugrobotern oder IoT-fähigen Küchengeräten.
Übertragen auf die Wirtschaftswelt bedeutet das, dass Unternehmen, die ebenfalls immer mehr Geräte und Anlagen mit der Cloud vernetzen, auf diese Weise eine Vielzahl neuer Datenquellen erschließen können. Und diese werden ebenfalls ihren Geschäftsalltag erleichtern, da sie die Grundlage intelligenter Entscheidungen bilden. Zudem wird das IoT bei diesen Unternehmen zum Katalysator für Innovationen, indem sie Lösungen mit integrierter künstlicher Intelligenz, Edge-Computing und bald auch 5G nutzen können, wie Sam George ausführt: „Das IoT hat einen immensen Einfluss auf Komponenten im Hintergrund, die ganze Systeme am Laufen halten, zum Beispiel Aufzüge in Gebäuden oder Produktionsanlagen, die nachhaltiger arbeiten können und 30 bis 50 Prozent weniger Wasser und Strom verbrauchen. […] Insbesondere die Fertigungsbranche profitiert mit dem IoT von Effizienz- und Rentabilitätsgewinnen.“

Mehr Investitionen in IoT-Technologien

Zahlreiche weltweit tätige Unternehmen setzen bereits auf das IoT, in der Fertigungsbranche beispielsweise thyssenkrupp und die Bühler AG, aber auch Unternehmen wie Starbucks, Chevron oder Steelcase. Microsoft möchte den Erfolg von Kunden und Partnern mit dem Internet of Things aktiv vorantreiben und hat dazu bis 2022 Investitionen in Höhe von rund 4,5 Milliarden Euro in intelligente Spitzentechnologien und Ökosysteme angekündigt. Weltweit arbeiten wir mit über 10.000 IoT- und Intelligent-Edge-Partnern zusammen, die auf der Basis von Microsoft-Technologien eigene Lösungen entwickeln und für Kunden bereitstellen.

Praxisbeispiel I: Wie Gebäude intelligent werden

Gemeinsam mit dem Microsoft-Partner Willow hat thyssenkrupp auf der Basis von Azure Digital Twins, einem Azure IoT Service, für seinen „Innovation Test Tower” in Rottweil ein virtuelles Modell des Gebäudes erstellt. So kann man bei thyssenkrupp die Wartungszyklen für den Turm noch effizienter gestalten und das Erlebnis für Besucher und Nutzer kontinuierlich verbessern.
Das Unternehmen profitiert von den Vorteilen der Azure Cloud-Plattform, wie globale Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit, Datenschutz und Datensicherheit. Indem physische Umgebungen erst modelliert und dann Geräte mit diesen Modellen vernetzt werden, erhält thyssenkrupp umfassendere Erkenntnisse darüber, wie Einrichtungen und Infrastrukturen wirklich genutzt werden.
Zugleich fungiert der Innovation Test Tower mit seinen rund um die Uhr funkenden IoT-Sensoren als Inkubator für neue Technologien, die potenziellen Kunden vorgestellt werden können. Ein Beispiel dafür ist MULTI, ein völlig neues Aufzugsystem, das thyssenkrupp Elevator im Jahr 2017 im Innovation Test Tower vorgestellt hat.

Sehen Sie hierzu das Video: Innovation made in Germany: Smarte Technologie im thyssenkrupp Tower in Rottweil

„Unser Ziel war, bei der Nutzung von IoT-Sensortechnologie neue Wege zu gehen, damit ein Gebäude praktisch selbst mit dem Eigentümer und Facility Manager interagieren kann“, so Michael Cesarz, Chief Executive Officer für MULTI bei thyssenkrupp Elevator. „Bei MULTI haben wir dieses Ziel konsequent umgesetzt. Aufzüge bilden gewissermaßen das Nervensystem eines Gebäudes. […] Sie sind ein zentrales strukturelles Element und verbinden alle Etagen und Einrichtungen miteinander.“

Praxisbeispiel II: Mehr Sicherheit für die Lebensmittel- und Futterindustrie

Mit Bühler Insights™ steuert die Bühler AG eine der ersten sicheren, hochleistungsfähigen und zuverlässigen Cloud-Plattformen für Digital Services in der Lebens- und Futtermittelindustrie. Zu diesen digitalen Services gehört beispielsweise LumoVision. Die Cloud- und IoT-basierte Sortiertechnologie erkennt Maiskörner, die mit dem giftigen Stoff Aflatoxin befallen sind, und scheidet diese aus. Auf diese Weise erreicht Bühler nicht nur ein Plus an Gesundheit für Mensch und Tier, sondern kann Produzenten dabei unterstützen, wirtschaftliche Vorteile zu realisieren, weil nicht ganze Ernten vernichtet werden müssen – wie es der Fall ist, wenn Kontaminierungen zu spät entdeckt werden. Zu diesem Zweck werden in die Bühler Insights-Plattform unter anderem Wetterdaten aus den Ernteperioden, Informationen über die Qualität anderer Chargen aus der gleichen Region und weitere relevante Daten eingespeist. Dort werden die Informationen mit den LumoVision-Daten verknüpft, die bei der Verarbeitung der Körner von den Kameras erfasst werden. Durch die Überwachung und Auswertung mithilfe von IoT- und Edge-Computing in der Microsoft Cloud kann so eine Risikobewertung in Echtzeit erfolgen, die die Prozesssteuerung der Sortiersysteme unmittelbar informiert.
Ein weiteres Beispiel für die digitalen Services von Bühler ist MoisturePro, das bei thermischen Prozessen in der Lebens- und Futtermittelindustrie den Output stark erhöht, die Energiekosten senkt und die Auswirkungen auf die Umwelt verringert. Zusätzlich sind zwei Bildverarbeitungslösungen mit Bühler Insights verbunden: GrainiGo™ für Mais und TotalSense™ für Reis. Damit können Kunden Trends bei Rohprodukten beurteilen, die Qualität objektiv und zuverlässig vergleichen und Daten für künftige Analysen und Rückverfolgbarkeit speichern.

Neue Kamera- und UV-Licht-Technologie im Einsatz bei der Bühler AG, um Aflatoxinen auf die Spur zu kommen

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Stuart Bashford, Digital Officer bei Bühler: „Dank der Technologie von Microsoft können wir die Markteinführung von Produkten beschleunigen. Damit bieten wir unseren Kunden mehr Vorteile und mehr Wertschöpfung.“ Für Produzenten bedeutet das, dass sie in Sachen Effizienz und Effektivität ein neues Niveau erreichen. Mit der IoT-Plattform Bühler Insights läuft jede einzelne Maschine in einer Produktionsanlage so, als würde sie der beste Mitarbeiter bedienen – rund um die Uhr.

Entdecken Sie jetzt die Azure IoT-Plattform und informieren Sie sich auf unserem Blog über weitere aktuelle Themen und IoT-Trends.
Zudem können Sie den Self-Check der IoT Scaler-Studie von Techconsult nutzen, um den Status Ihres Unternehmens mit anderen in der Branche zu vergleichen. Entdecken Sie anhand einer individuellen Auswertung mögliche Lücken in der Umsetzung von Geschäftsprozessen, und nutzen Sie die Empfehlungen unserer Experten.

 

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