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Branche

Vier Trends in der Konsumgüterindustrie, die Sie kennen – und nutzen – sollten

Technologie hat die Art und Weise, wie Menschen einkaufen, wie Unternehmen Handel treiben und wie Produkte präsentiert und platziert werden, in den letzten Jahren von Grund auf verändert. Die Konsumgüterindustrie ist zudem internationaler aufgestellt denn je zuvor – und die komplexen Marktdynamiken stellen die Unternehmen praktisch täglich vor neue Herausforderungen. Schließlich haben die Ereignisse während der Pandemie gezeigt, wie anfällig Unternehmen jeder Größe für globale, soziale, politische und wirtschaftliche Störungen sein können. Hinzu kommt ein intensiver Wettbewerbs- und Preisdruck, der agile und zugleich weitsichtige Anpassungen der Strategien erfordert.

In diesem Artikel diskutieren wir vier zentrale Trends, die Unternehmen in der Konsumgüterindustrie auf dem Radar behalten sollten – und die sich als Richtschnur für neue Investitionsprojekte eignen.

 

1. Durch Social Commerce erweitert sich das virtuelle Schaufenster.

Durch Social Media haben sich nicht nur tiefgreifende Umwälzungen in den zwischenmenschlichen Interaktionen ergeben; die Nutzer*innen entdecken in diesen Netzwerken auch neue Marken und interessante Angebote, die zu ihren Bedürfnissen und Wünschen passen. Mit Social Commerce können die Verbraucher*innen heute Produkte direkt auf der Social-Media-Plattform ihrer Wahl entdecken, sie ihren Freunden empfehlen und mit nur wenigen Klicks sofort kaufen. Für die Marken sind damit bedeutende neue Umsatzquellen verbunden: Das Volumen des weltweiten Social-Commerce-Umsatzes hat im Jahr 2021 schätzungsweise 732 Milliarden US-Dollar erreicht und wird bis 2026 voraussichtlich auf 2,9 Billionen US-Dollar ansteigen.1

Value of social commerce sales worldwide. In 2021 it is 732 billion US-dollar and in 2026 it is expected to raise up to 2.9 trillion US-dollar.
Diagramm 1: Value of social commerce sales worldwide in 2021 and expected value of 2026

Dynamics 365 Commerce bildet die ideale Basis für durchgängige Social-Kundenerlebnisse und vernetzt sämtliche Abläufe vom Content Management über die Omnichannel-Bestandsverwaltung bis zur Zahlungsverarbeitung.

 

2. Digital Shelf Analytics verbessert das Online-Merchandising.

Im Jahr 2021 verzeichnete allein der US-amerikanische Onlinehandel einen Rekordumsatz von 870,8 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 14,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.2 Da der Onlineabsatz weiter an Volumen und Bedeutung zunimmt, müssen Anbieter ihre Produkt- und Verkaufsdaten aus einer wachsenden Vielzahl von Quellen erfassen, zusammenführen und auswerten. Dafür eignen sich Lösungen für Digital Shelf Analytics (DSA).

Mit DSA-Anwendungen können Einzelhändler die Daten und Kennzahlen aus ihren digitalen Vertriebskanälen nachverfolgen sowie Informationen und Preise von Mitbewerbern erfassen. Durch API-Verbindungen und automatisiertes Website-Scraping werden auch Daten zu Bewertungen und Rezensionen, Produktverfügbarkeit und -platzierung, Suchrankings und die Content-Qualität von Produktinformation einbezogen.

Eng mit DSA verwandt ist die Smart-Shelf-Technologie: Laut Gartner bezieht sich diese „auf das vernetzte Regal in einem physischen Ladengeschäft, das computerbasierte Anzeige-, Gewichts- oder andere Sensoren, elektronische Regaletiketten oder LCD-Displays umfassen kann.“ Gartner klassifiziert die Technologie als „aufstrebend“ mit einer „hohen“ Nutzenbewertung,3 was sie unserer Meinung nach zu einer Technologie macht, die man für die nahe Zukunft im Auge behalten sollte.

 

3. Mit Immersive Commerce bekommen Händler die steigenden Rücksendekosten in den Griff.

Ein Technologietrend, der Unternehmen hilft, ihre Interaktionen mit Endverbraucher*innen zu verbessern, ist Immersive Commerce (IC). IC definiert Kundenerlebnisse völlig neu, indem physische und virtuelle Welten über Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR) und Mixed Reality (MR) miteinander kombiniert werden. So können Kund*innen ein Produkt direkt in ihrer persönlichen bzw. privaten Umgebung visualisieren und beispielsweise sehen, wie ein Microsoft Surface Laptop auf ihrem Schreibtisch im Homeoffice aussieht oder wie verschiedene Make-up-Schattierungen wirken, bevor sie diese Artikel online bestellen. Besonders im Möbelvertrieb werden AR-Funktionen bald ein Must-Have sein.4

Frauenhand mit roten Fingernägeln hält ein Smartphone in der Hand auf dem eine Fensterpuppe zu sehen ist.

Doch das echte Potenzial von IC geht weit über Produktvisualisierungen hinaus; vielmehr bietet es auch einen Ansatz, um teure Prozesse wie Rücksendungen und Reklamationen besser zu steuern. Speziell während der Pandemie erreichte das Rücksendevolumen – und die damit einhergehenden Verluste für die Händler – weltweit ein neues Rekordniveau.5 Laut Gartner „können AR-basierte Größen- und Passformempfehlungen die Retourenquoten drastisch senken und die Konversion verbessern.“2 Wir stimmen dieser Aussage zu und gehen davon aus, dass viele Marken angesichts der steigenden Kosten aus Rücksendungen ihre Investitionen in Immersive Commerce erhöhen werden. Wenn Kunden beispielsweise sehen können, wie Möbel in ihrem Haus wirken oder wie Kleidung in einer virtuellen Umkleidekabine aussehen wird, ist es wahrscheinlicher, dass sie gleich ein passendes Produkt kaufen und es nicht zurücksenden werden.

 

4. Eine resiliente Lieferkette ist das A und O.

Die Störungen und Unterbrechungen in den Lieferketten der letzten Jahre haben die Kosten für viele Unternehmen empfindlich in die Höhe getrieben: In einer von Deloitte durchgeführten Umfrage gaben 32 Prozent der Chief Financial Officers (CFOs) an, dass Engpässe und Verzögerungen für einen Absatzrückgang verantwortlich seien, und 44 Prozent verzeichneten eine Steigerung ihrer Supply-Chain-bezogenen Kosten um fünf Prozent oder mehr.6

Für Einzelhändler und Konsumgütermarken (CPG) entsteht dadurch ein zusätzlicher Wettbewerbsdruck; denn Verbraucher*innen wechseln einfach den Anbieter, wenn ein Produkt nicht vorrätig ist. Sie erwarten zudem, dass sie über jeden Kanal bestellen können und ihre Ware mit schneller und bequemer Lieferung an praktisch jedem Ort erhalten. Hier müssen Händler einen Weg finden, ihre Lieferkette resilienter zu gestalten, um ihre Lieferfähigkeit zu sichern. Unterstützung erhalten sie durch Technologielösungen, die Omnichannel-Handel und -Fulfillment ermöglichen und die Lagerverwaltung optimieren, um die Bestandsverfügbarkeit zu gewährleisten.

 

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Quellen:

  1. Statista, 2021, Value of social commerce sales worldwide from 2020 to 2026
  2. U.S. Department of Commerce, 2022. Quarterly Retail E-commerce Sales
  3. Gartner, 2021. Hype Cycle for Retail Technologies, 2021
  4. Postindustria, 2021. Top 10 AR Furniture Shopping Apps that Change the Future of Business
  5. National Retail Federation, 2021. $428 billion merchandise returned in 2020
  6. Deloitte, 2021. CFO Signals™: 3Q 2021

Gartner spricht keine ausschließlichen Empfehlungen für die in seinen Marktbetrachtungen genannten Anbieter, Produkte oder Dienstleistungen aus und rät Technologienutzer*innen nicht, ausschließlich die am höchsten bewerteten oder auf andere Art ausgezeichneten Anbieter auszuwählen. Die Gartner-Publikationen beruhen auf den Meinungen der Gartner-Forschungsorganisation und sollten nicht als Tatsachen aufgefasst werden. Gartner schließt alle ausdrücklichen oder stillschweigenden Gewährleistungen hinsichtlich dieser Studie inklusive Marktgängigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck aus.

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